Die erste Riege der damaligen Architektur und Stadtplanung – Reichow, Baumgarten, Scharoun, Aalto, Oesterlen – hat hier geplant und gebaut. In einer völligen neuen Stadtstruktur, die praktisch keine gebauten Vorbilder kennt, wurden herausragende Einzelarchitekturen zu Kristallisations- und Identifikationspunkten. Sie lohnen einen Besuch, denn sie zählen heute in Deutschland zu den wichtigsten Baudenkmalen ihrer Zeit.
1958 entstand die Idee, den Finnen Alvar Aalto, der für die Berliner „Interbau“ sein erstes Projekt in Deutschland realisiert hatte, mit dem Entwurf des Kulturzentrums am Rathausplatz zu beauftragen. Basierend auf den positiven Erfahrungen mit dem vermeintlichen „Architektenstar“ folgten in den kommenden Jahrzehnten wegweisende Architekturprojekte. Mit dem Theater Hans Scharouns am Klieversberg, dem benachbarten Planetarium des DDR-Ingenieurs Ulrich Müther, dem Kunstmuseum aus den 1990er Jahren am Hollerplatz, dem Alvar-Aalto-Kulturhaus und zuletzt Zaha Hadids spektakulärer Betonskulptur phaeno am Nordende der Innenstadt entstand Schritt für Schritt eine „Perlenkette der Kulturbauten“ entlang der zentralen Stadtachse.