Einige der Teilnehmer sind erst vor kurzem aus Italien nach Deutschland umgezogen und müssen sich noch in die neue Sprache einfinden. Dabei wurden sie unterstütz von ihren Mitschülern, die unter anderem auf ihrer Leonardo-da-Vinci-Schule Italienisch lernen. Sie nutzen ihre Sprachkenntnisse auch, um den Projektbetreuerinnen aus dem Museum „unter die Arme zu greifen“, zum Beispiel beim Übersetzen oder wenn die Größeren den Kleineren beim Anziehen historischer Kostüme helfen.
Treffpunkt ist stets die Bürgerwerkstatt in den Remisen am Schloss Wolfsburg. Hier können die Kinder nach dem gut halbstündigen Spaziergang von ihrer Schule in der Teichbreite, vorbei am Neuen Teich und an den Pferden des Reit- und Fahrvereins sowie durch den Schlosspark, in Ruhe ankommen und sich wieder an die schon vertraute Umgebung gewöhnen.
Diese Bewegung an der frischen Luft ist Frau Witke besonders wichtig, denn auf diesen Wegen erleben die Kinder die Veränderungen ihrer Umgebung im Wechsel der Jahreszeiten und lernen ganz allgemein ihre Nachbarschaft kennen.
Haben sich die Schüler mit einem kleinen Pausensnack gestärkt, geht es für eine Stunde zusammen mit der freien Museumsmitarbeiterin Gundula Zahr und der FSJlerin des Museums (Freiwilliges Soziales Jahr Kultur), im Schuljahr 2015/16 Julia Weinert, auf eine spannende und interaktive Erlebnistour um und durch das Schloss Wolfsburg und in das Stadtmuseum.
Die Grundschüler erfahren auf kreative und spielerische Art viel über verschiedene Themen der Geschichte des Schlosses und der jungen Stadt Wolfsburg:
Foto links: Die Schüler präsentieren ihre „restaurierten“ Wappen.
Foto rechts: Die Kinder zeigen sich elegant als Burgfräulein und mutig als Ritter.
Das Projekt begann im Oktober 2015 mit einer historisch kostümierten Schlossführung. Über das Jagen als jahrhundertealtes Privileg des Adels sprachen die Kinder mit den Schlossexpertinnen im November, dem Monat, in dem der Hubertustag gefeiert wird. Im Jagdsaal inspirierten zudem die bildlichen Darstellungen von Jagdszenen die Kinder zu eigenen Zeichnungen vom Schloss und zum Schreiben von Schlossgeschichten. Auch betrachteten die „Leos“ die Restaurationsarbeiten an diesem traditionsreichen Baudenkmal, insbesondere an den Wappen über dem Schlossportal. Dieses Thema bearbeiteten sie sogar ganz praktisch, indem sie vorbereitete Wappen der Wolfsburg und der Burg Neuhaus farbig gestalteten.
In der Weihnachtszeit „genossen“ die Kinder, Frau Witke, Frau Zahr und Julia Weinert die Schlossküche, wo nach historischem Vorbild Äpfel kandiert wurden. Das Programm endete vor den diesjährigen Sommerferien in der Landwirtschaftsabteilung des Museums. Die in der Historischen Brauscheune ausgestellten alten Landmaschinen und Arbeitsgeräte erzählen viel über das bäuerliche Leben in früheren Zeiten. Bei einem Picknick vor der Brauscheune ließen die Schüler, ihre Lehrerin und die Museumsmitarbeiterinnen das Projekt dann sinnlich ausklingen.
Foto links: Die Kinder kandieren in der Schlossküche ihre Äpfel.
Foto rechts: Die Schüler genießen bei gutem Wetter das Picknick vor der Brauscheune
Die Museumsmitarbeiterinnen erlebten die Kinder als sehr aufgeschlossen und wissbegierig und begleiten mit großer Freude die Erst- bis Viertklässler bei ihren Entdeckungen. Und so freut sich das Museumsteam, die Partnerschaft mit der Leonardo-da-Vinci-Grundschule auch im Schuljahr 2016/17 fortzuführen.
Das Museumsteam möchte sich ganz herzlich bei Helga Witke bedanken, die die Initiative für dieses Projekt gab und ihre Schüler mit großer Liebe an die Geschichte ihrer Heimat heranführt. Der Dank gilt ebenso der freien Museumsmitarbeiterin Gundula Zahr für ihr tatkräftiges Engagement und ihrem Mann, der die wunderschönen Wappen für die Schüler (jedes Kind erhielt sein eigenes) gegossen hat.
Autorin: Julia Weinert
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