Filter Tags
Filter Tags
  • Interne Seiten
  • Dokumente (PDF)
  • Externe Seiten
  • Alle Ergebnisse
Inhalte suchen

Mörse

Ortsheimatpfleger Ulf Geffers
Adresse: Kleeweg 3a, 38442 Wob.-Mörse
E-Mail: Ulf.geffers@web.de

Ortsheimatpfleger Wilhelm Lieven
Adresse: Hattorfer Str.18, 28442 Wob.-Mörse
E-Mail: wilhelmis@icloud.com

Seit der Gebietsreform 1972 ist Mörse im Verbund mit Ehmen Ortsteil der Stadt Wolfsburg mit insgesamt 9.500 Einwohnern, davon 3.800 in Mörse.

Bis 1972 war Mörse eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Gifhorn und galt geografisch als Tor zum Hasenwinkel, dem damaligen südöstlichen Zipfel des Landkreises.

 

Das Logo des Ortsteils Moerse

Geschichtliches

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1302 zurück, als die Herren von Bartensleben Ritter und Edelleute als Gesandte auf die Burg Wolfsburg riefen, um über die Neuordnung einiger Kirchengemeinden zu beschließen.

Unter den Gesandten, die diesen Rechtsakt besiegelten, war auch der Ritter „Borchadus von Moziz“ (Burkhard von Mörse).

Weitere urkundliche Erwähnungen mit  veränderten Ortsnamen stammen aus den Jahren          1317 als Mosethe, 1336 als Mosetze, 1359 als Mosizte, 1385 als Mortze und aus 1472.

Der Ort ist jedoch weitaus älter als die Urkunden es bezeugen. Direkt in Teilen des heutigen Ortsgebietes ließen sich erste Siedler etwa im 10. JH. nieder, etwa zeitgleich zu den Besiedlungen von Fallersleben oder Ehmen.

Mörses Ortsgeschichte ist natürlich eng mit dem ehemaligen adligen Gut verbunden.

Die ersten Gutsherren waren die „Ritter von Mörs“ um 1300. In ihrer Zeit wurde der romanische Teil der St.Petri Kirche in Mörse errichtet  (Kirchen- und Schutzraum).
Als die Familie von Mörs 1487 ausstarb übernahm Hans von Harling aus Vorsfelde das Gut.

1639 wurde das Gut dann von der Familie v .d. Wense übernommen, die es  300 Jahre bewirtschaftete, erweiterte und ausbaute. 1721 wurde das Herrenhaus errichtet.

Über all die Jahre wurde das Leben in Mörse durch das Gut stark geprägt und beeinflusst. Frauen und Männer fanden hier Arbeit und an mehreren Stellen im Ort wurden Unterkünfte für die Landarbeiter und Bediensteten gebaut, die nach Auflösung des Gutes größtenteils von den Bewohnern gekauft wurden und z.T. noch heute im Familienbesitz sind.

1938, mit Gründung des Volkswagenwerkes, wurde das Gut an die damalige „Gesellschaft zur Vorbereitung des deutschen KdF- Wagens“ verkauft.

Während des Krieges und bis in die 1960er Jahre wurde das Gut gemeinsam mit dem Gut in Alt Wolfsburg bewirtschaftet.

1964 wurden alle Gebäude einschließlich des Herrschaftshauses abgerissen. 

 

Besiedlung

 Nach den ersten Ansiedlungen östlich der Kirche folgten später Ansiedlungen rund um die Kirche, die z.T. heute noch erkennbar sind.

1487, als die Familie v. Mörs ausstarb, hatte Mörse neben dem adligen Gut 20 Hofstellen und etwas mehr als 100 Einwohner.

Wie sehr der Ort in den folgenden Jahrhunderten landwirtschaftlich geprägt war, zeigt sich anhand der Hofstellen bei der Teilungs- und Verkoppelung der land- u. forstwirtschaftlichen Flächen, dem Receß, der in Mörse 1837 seinen Abschluss fand.

Betroffen waren: Das Gut, 8 Ackermänner, 2 Halbspänner, 13 Kotsassen, 10 Brinksitzer und  1 Anbauer.

Die Besiedlung an der Hattorfer Str. (Hauptdurchfahrtsstraße) erfolgte erst nach dem großen Brand von 1871. Damals Poststraße, da die Postkutschen nach BS hier entlang fuhren.

Bis zum Jahr 1939 standen in Mörse ca.80 Wohnhäuser und es gab 2 Schmieden, 1 Bäcker, 1 Tischler, 1 Stellmacher, 1 Schneider, 1 Sattler, 4 Schuster, 1 Schlachter, 2 Kaufleute und 2 Gaststätten. 

Die meisten Dorfbewohner arbeiteten in der Landwirtschaft und einige in Fallersleben, im Kaliwerk- Ehmen und in der Ziegelei- Ehmen.

Diese Erwerbs- und Lebenssituation änderte sich grundlegend 1938/39 mit dem Aufbau des Volkswagenwerkes und der „Stadt des KdF- Wagens“.

Für Werk und Stadt musste die Gemeinde einen Großteil ihrer Fläche (über 400 ha)mit den damit verbundenen Einbußen abgeben.

1951 wurde ein Antrag auf Rückgemeindung abgelehnt und die Gemeinde erhielt eine Entschädigung von jährlich 7.000 DM rückwirkend ab 1948 zugesprochen.

 

Wandel vom Guts- und Bauerndorf zur Wohnstätte

Nach Kriegsende und mit der Aufnahme vieler Flüchtlinge begann langsam aber stetig der endgültige Wandel vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zur Wohnstätte. Immer mehr Bewohner fanden Arbeit im Werk und immer mehr landwirtschaftliche Betriebe wurden aufgegeben. Zunächst die Nebenerwerbsbetriebe und später auch Vollerwerbsbetriebe, auch bedingt durch den Flächenbedarf für Detmerode ab 1960 und später auch Westhagen.
1974 hatte Mörse noch 6 bäuerliche Betriebe und heute gibt es noch einen Betrieb im Ort.
Der Ort begann zu wachsen und dem war durch Baumaßnahmen Rechnung zu tragen: 
  • 1952/53 Bau der neuen Schule
  • 1955 Wasserleitung für das gesamte Dorf
  • 1959/60 Bau der Tannenbergsiedlung und 1961/62 Baugebiet Ostlandstraße
  • 1962/63 Kanalisation mit Klärwerk an der Mühlenriede
  • 1963/64 Westerfeld 1
  • 1972-74 Große Kley
  • 1974/75 Querbrakenring,  Westerfeld 2,  Am Riedetal
  • Ab 2011 Kerksiek

Durch diese Baugebiete und auch durch Abrisse und Sanierung bestehender Häuser und Höfe, hat sich das Ortsbild entscheidend verändert.

Kirche, Kultur, Vereine, Besonderheiten

Das älteste Kulturdenkmal des Ortes ist die St. Petri Kirche. Der westliche, ältere Teil der Kirche samt Turm stammt aus dem 13. JH. Der östliche Teil des Kirchenschiffes und auch der schöne spätgotische Altar wurden 1475 errichtet.
Die Mörser Pfarrer und Pastoren (Reformation in Mörse 1535) waren bis 1539 auch für die Dörfer Hohnstedt und Detmerode zuständig. 1539 wurden die Kirchengemeinden Hattorf und Mörse zusammengelegt, da „Hohnstedt u. Detmerode wüst und öde geworden“. Heute gehört die Mörser Kirche zu Fallersleben. 
Neben dem kulturellen Angebot durch Kirche, Schule und 2 Kindergärten, sowie Musik und Lesungen in den Mörser Gaststätten sind es die Vereine, die für ein ausgewogenes Freizeitangebot sorgen.
Für den Sport stehen die Mehrzweckhalle, die Ballsporthalle (gemeinsam mit Ehmen), 2 Plätze im Herzbergstadion und 6 Tennisplätze zur Verfügung. Die Feuerwehr, der Schützenverein und die Kleingärtner verfügen über eigene Anlagen, nur für den sehr aktiven Chor fehlen geeignete Räume.
Frühere Großveranstaltungen wie 3 tägige Schützen- und Sängerfeste sowie jährliche Bälle finden heute in kleinerem Rahmen statt, oder wurden durch vereinsübergreifende Veranstaltungen, wie die jährliche Maifeier und gemeinsame Dorffeste, ersetzt.
Insgesamt pflegen die Vereine ein gutes Miteinander, das durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Dorfgemeinschaft gefördert und beeinflusst wird.
 

Als Besonderheiten des Ortes können angesprochen werden:

  • Der Gutspark  mit altem Baumbestand, Bänken, Grünflächen und Teich als Oase mitten im Ort.
  • Die renaturierte Mühlenriede.
  • Die Kirche mit Gemeindehaus.
  • Die nahe liegenden Erholungsgebiete Detmeroder Teich, Hohnstedter- und Hattorfer Holz.
  • Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Post und Gaststätten, sowie die Nähe zur Stadt u. nach Fallersleben.  
     

Mit der Nutzung dieser Funktion erklären Sie sich damit einverstanden, dass die Daten auch in Drittländer, außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes, ohne ein angemessenes Datenschutzniveau übermittelt werden können (insbesondere USA). Es ist möglich, dass Behörden auf die Daten zugreifen können, ohne dass es einen Rechtsbehelf dagegen gibt. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen. Weitere Informationen: Datenschutzerklärung