Offener, zweiphasiger, hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit freiraumplanerischem Ideenteil
Drei Siegerentwürfe für das Bildungshaus Wolfsburg
So verlief die Auswahl der drei Siegerentwürfe für das Wolfsburger Bildunsghaus. Viel Spaß mit dem Film.
Die drei Siegerentwürfe im offenen, zweiphasigen Planungswettbewerb für das Wolfsburger Bildungshaus wurden am 7. mai 2014 geehrt und die entsprechenden Preise verliehen. Darüber hinaus erhielten fünf Arbeitsgemeinschaften aus Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros, deren Ideen zum Bildungshaus besonders innovativ waren, jeweils Anerkennungen.
„Die Architekturbüros hatten keine leichte Aufgabe. Die funktionalen und städtebaulichen Herausforderungen waren enorm. Die ausgezeichneten Arbeiten von Architekten aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Finnland haben unsere prototypische Idee zum Bildungshaus überzeugend umgesetzt“, freut sich Stadtbaurätin Monika Thomas.
Die drei Siegerentwürfe, die jeweils 43.000 Euro an Preisgeld erhielten, interpretierten die herausfordernde Aufgabe ganz unterschiedlich. Schaltraum Architektur (Hamburg) und Werner Sobek Stuttgart GmbH (Stuttgart) mit HinnenthalSchaar LandschaftsArchitekten (München) stellten ihr Bildungshaus unter das Motto „Plug in and find out“. Das Konzept besticht durch eine gute Gliederung, die eine vielfältige Nutzung zulässt und durch eine interaktive Medienfassade.
Der Kubus von prosa architekten (Darmstadt) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden) definiert den südlichen Stadteingang auf besondere Weise und verbindet dabei die Stadt mit dem Park. Das Gebäude lebt durch die Vernetzung der verschiedenen Bereiche.
Das Bildungshaus des finnischen Büros Esa Ruskeepää Architects (Helsinki) mit Fugmann Janotta Landscape Architecture (Berlin) überzeugt durch ein offenes, flexibles Gebäudekonzept. Eine besondere Atmosphäre schafft das Zusammenspiel zwischen innovativer Architektur und dem Grün im Inneren wie auch in der Freiraumgestaltung.
„Das Bildungshaus verkörpert unser Verständnis von innovativer, vernetzter Bildung. Zudem wird es den südlichen Stadteingang für die nächsten Jahrzehnte prägen. Aus diesem Grund hat sich das Preisgericht entschieden, keinen ersten Preis zu vergeben und die drei besten Entwürfe noch weiter bearbeiten zu lassen“, erklärt Oberbürgermeister Klaus Mohrs.
In einer anschließenden Überarbeitungsphase haben die Architekten nun die Chance, im Dialog mit Volkshochschule, Stadtbibliothek Neuer Schule und Stadtverwaltung ihre Entwürfe zu optimieren. Die Jury wird dann ein weiteres Mal zusammenkommen und die Stadt Wolfsburg bei der Entscheidung für ein Haus beraten.
Im August 2013 wurde der offene, zweiphasige Wettbewerb zum Wolfsburger Bildungshaus ausgelobt. Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten aus ganz Europa konnten sich anonym beteiligen. Von 112 Einsendungen wurden in der ersten Preisgerichtsitzung im Dezember vergangenen Jahres 22 Entwürfe ausgewählt.
Außergewöhnlich in einem solchen Wettbewerbsverfahren war die Beteiligung von Bürgern. Im März hatten alle Wolfsburger die Gelegenheit, die Ideen der Architekten zu begutachten. „Wir sind begeistert über das große Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern. Über 850 Menschen haben sich beteiligt und die 22 Bildungshaus-Entwürfe argumentativ bewertet“, berichtet Iris Bothe, Stadträtin für Jugend, Bildung und Integration.
Hier sehen Sie die drei Siegerentwürfe.
Der Planungswettbewerb für das Bildungshaus
In wenigen Jahren wird das Bildungshaus am Klieversberg am Eingang zur Stadt einen neuen, innovativen Lernort bilden. Unter einem Dach zusammengefasst sein sollen dann die Bildungs- und Kulturinstitutionen Volkshochschule, Stadtbibliothek, Medienzentrum und Neue Schule. Mit diesem Weg beschreitet Wolfsburg Neuland und weckt schon jetzt überregional Interesse.
Nun wurde ein offener, zweiphasiger Planungswettbewerb ausgelobt, in dem ein prototypischer Entwurf für das Wolfsburger Bildungshaus gesucht wird. Voraussichtlich im Frühjahr 2014 soll der Siegerentwurf feststehen. Architektonisch und inhaltlich soll ein neues, visionäres Angebot von Erlebnislernen, Selbstlernen und Leben entstehen. Das Bildungshaus soll eingebettet in ein städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept ein Prototyp werden.
„Es soll ein Haus werden, das begeistert, anregt und in dem sich die Wolfsburger Lernkultur und moderne Bildungstrends leben lassen. Ein Ort gestaltet für und mit den Wolfsburger Bürgerinnen und Bürgern. Das Konzept unseres Bildungshauses mit der inhaltlichen Verschmelzung der Institutionen gibt es noch nicht, weder national noch international“, unterstreicht Oberbürgermeister Klaus Mohrs.
Das Bildungshaus soll ein Ort für moderne Bildung und zeitgemäße Information, für individuelles Lernen und Anwenden von Wissen werden. Ein Ort, der Menschen animiert und inspiriert ihre Kreativität und Kompetenz zu entdecken und weiter zu entwickeln. Es soll ein Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität für die Bürger entstehen.
Durch den gemeinsamen Einzug der Volkshochschule, der Stadtbibliothek, des Medienzentrums und der Oberstufe der Neuen Schule Wolfsburg entstehen räumliche und inhaltliche Synergien, die ein Lernen entlang der Bildungsbiografie fördern.
Das Bildungshaus wird mit der ganzen Breite didaktischer und pädagogischer Kompetenzen und der Gestaltung neuer und individueller Lernmöglichkeiten ausgestattet sein.
„Das Bildungshaus ist Teil eines Ganzen. Es bereichert die bunte, vielfältige Wolfsburger Bildungslandschaft um einen Ort von und für die Wolfsburger Bürgerinnen und Bürger“, sieht Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration, die Konzeptionierung des Bildungshauses als gelungenes Beispiel des aktiven Diskurses zu modernen Bildungstrends in Wolfsburg.
Bei dem jetzt beginnenden Wettbewerb sind Architekturbüros aus ganz Europa aufgefordert ihre Entwürfe und Ideen für das innovative Projekt einzureichen. Städtebauliches Ziel ist es, im Bereich des heutigen Uhlandweges, an der Ecke Heinrich-Heine-Straße und Braunschweiger Straße, eine markante Stadteingangssituation am Klieversberg zu formulieren.
„Für das Gebäude haben wir eine der exponiertesten Lagen in der Innenstadt ausgesucht. Darum soll das Gebäude sowohl inhaltlich als auch architektonisch Strahlkraft besitzen“, hebt Stadtbaurätin Monika Thomas den ganz besonderen Ort hervor.
Die Architekten haben die anspruchsvolle Aufgabe ein Haus zu entwerfen, das Vorbild, Anregung und ein neuer Maßstab für Bildungsbauten sein wird. Dabei gilt es vielerlei Perspektiven zu berücksichtigen. Das inhaltliche Profil ist genauso zu berücksichtigen, wie organisatorische Komponenten, Technik und Energiekonzept, Benutzerfreundlichkeit, Gestaltung und die architektonische Qualität insgesamt.
In der ersten Phase wählt das aus örtlichen Politikern und internationalen Experten unter anderem aus dem Bildungs- und Bibliotheksbau besetzte Preisgericht 20 bis 25 Entwürfe für eine vertiefende Ausarbeitung in der zweiten Wettbewerbsphase aus. Nach einer öffentlichen Ausstellung im Frühling 2014, bei dem die Wolfsburger Bürger diese Entwürfe besichtigen und kommentieren dürfen, wählt das Preisgericht Ende April 2014 den besten Entwurf für das zukünftige Wolfsburger Bildungshaus aus.
Verfahrensablauf im Planungswettbewerb „Bildungshaus“
10.10.2012
Ratsbeschluss zur Durchführungen eines zweiphasigen Planungswettbewerbs
Auftrag, die Bürgerinnen und Bürger im Verfahren über das Übliche hinaus zu beteiligen
16.08.2013
EU weite Bekanntmachung der Auslobung „Planungswettbewerb Bildungshaus“
04.11.2013
Abgabe der Pläne und Modelle Phase 1
12.12. und 13.12.2013
Erste Preisgerichtssitzung: Aus über 100 Entwürfen wurden 22 zur weiteren Bearbeitung ausgewählt.
07.03.2014
Abgabe der Pläne und Modelle Phase 2
17.3. bis 21.3.2014
Gebundene Beteiligung: Unterschiedliche Interessensgruppen werden zu einem konkreten Termin eingeladen die Entwürfe zu bewerten.
21.3. bis 23.3.2014
Offene Beteiligung: Bürgerinnen und Bürger werden breit über die Ausstellung informiert und kommen ohne vorherige Anmeldung zu einem selbst gewählten Termin. Zu jeder vollen Stunde gibt es eine Einführung. Letzte Einführung jeweils um 17:00 Uhr.
25.04 und 26.04.2014
Zweite Preisgerichtssitzung: Jury bewertet die eingegangenen 22 Entwürfe unter Berücksichtigung der Argumente der Bürger
07.05.2014
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung
18:00 Uhr, Bürgerhalle, Rathaus A. Eintritt frei.
08.5. bis 22.5.2014
Öffentliche Ausstellung der Entwürfe in der Bürgerhalle, Rathaus A. Eintritt frei.