Unsere Gesellschaft könnte ohne das Ehrenamt nicht bestehen. Ehrenamtlich engagierte Menschen sind für eine funktionierende und sozial ausgerichtete Kommune unentbehrlich, denn sie gestalten das Stadtleben und leisten unbezahlbare Dienste für die Menschen vor Ort. Ob Leben retten, Gelder für einen guten Zweck sammeln, Flüchtlinge zu Ämtern und Ärzten begleiten, Kleiderspenden sortieren oder in Notsituationen anpacken – das Ehrenamt ist so vielfältig wie das Leben. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über die persönlichen Erfahrungen der ehrenamtlich engagierten Menschen in Wolfsburg. Die Erfahrungsberichte bieten einen Eindruck in die vielfältigen Tätigkeiten und Vorteile, die das Ehrenamt bietet. Außerdem schaffen sie einen Einblick in die Beweggründe der Menschen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren.
Bahnfahrer, Harzwanderer, Kommunalpolitiker / seit sechs Jahren ehrenamtlich beim Kreisverbindungskommando
Als Leiter des Kreisverbindungskommandos in Wolfsburg bin ich zusammen mit neun Soldaten der militärische Berater für die zivilen Behörden im Hinblick auf die Unterstützungsmöglichkeiten durch die Bundeswehr im Falle einer Katastrophe. Kommt es zu einem schweren Unglück oder Naturereignis, kann Unterstützung durch die Bundeswehr angefordert werden. Diese Hilfeleistung der Bundeswehr wird durch mich koordiniert.
Ich bin seit 2011 schon als Reservist in der Bundeswehr aktiv. Außerdem engagiere ich mich schon seit 30 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten machen es so abwechslungsreich, als Reservist aktiv zu sein. Außerdem ist bei uns das Weiterbildungsangebot recht vielfältig, d. h. wir können wertvolle Erfahrungen sammeln. Das Kameradschaftsgefühl ist ebenfalls ein Bonus.
Unsere Übungen finden überwiegend am Wochenende statt. Das macht es schon mal einfacher, sich zu engagieren. Außerdem habe ich das Glück, dass ich als Landesbeamter einen Arbeitgeber habe, der unmittelbar von der zivil-militärischen Zusammenarbeit profitiert. Aus diesem Grund kriege ich von meinem Arbeitgeber viel Unterstützung bei der Ausübung meines Ehrenamts.
Anhand von Planspielen trainieren wir für den Fall einer Katastrophe, wie zum Beispiel einen Stromausfall, ein Unwetter oder ähnliches. Wichtig für uns sind die Abläufe und Verfahren sowie dir Kommunikation innerhalb der Bundeswehr und mit anderen Rettungsorganisationen in Wolfsburg.
Das Gemeinschaftsgefühl und die positiven Rückmeldungen sind ein schönes Gefühl. Das muss man einfach mal selbst erlebt haben.
Das zufriedene Gefühl, etwas für die Gesellschaft geleistet zu haben.
Für mich persönlich ist die regionale Verbundenheit das, was zählt.
Es gibt etliche Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Es war noch nie so einfach wie heute, sein persönliches Umfeld mitzugestalten.
Durch mein ehrenamtliches Engagement lerne ich immer wieder Neues dazu. Diese Kenntnisse kann ich auch in meinem Beruf gut nutzen und einbringen.
Daniela Gomoll
lebensfroh, neugierig, verantwortungsbewusst / seit 2009 ehrenamtlich aktiv
Beschreiben Sie kurz Ihre ehrenamtliche Tätigkeit.
Als ehrenamtliches Mitglied bei der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bringe ich Kindern das Schwimmen bei. Außerdem bin ich Wasserretterin am Allersee.
Wie sind Sie zu Ihrem Ehrenamt gekommen?
Ich habe ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der DLRG absolviert. Dort habe ich nicht nur neue Freunde gewonnen, sondern auch viel für mein weiteres Leben gelernt. Also habe ich mich entschlossen, als ehrenamtliches Mitglied beim DRLG weiterzumachen. Es ist mittlerweile ein mir geworden.
Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich aktiv?
Ich bin seit 2009 ehrenamtliches Mitglied der DLRG. Also schon sieben Jahre.
Wie kann jemand bei Ihrer Hilfsorganisation Mitglied werden?
Das ist ganz einfach. Man kann auf unserer Webseite www.wolfsburg.dlrg.de ein Online-Formular ausfüllen und Mitglied werden. Aber man kann auch einfach in unserem Vereinsheim am Schillerteich vorbeikommen und dort mit den Menschen vor Ort sprechen.
Wie bringen Sie Ehrenamt und Beruf unter einen Hut?
Zeitmanagement ist das A und O.
Was würden Sie jemandem sagen, der sich noch nie ehrenamtlich engagiert hat?
Einfach mitmachen! Du wirst es nicht bereuen!
Was bringt Ihnen das Ehrenamt?
Lebenserfahrung, Selbstbewusstsein und Spaß.
Wieso engagieren Sie sich ehrenamtlich? Was ist Ihre Motivation, sich zu engagieren?
Die Dankbarkeit und Freude der Kinder und Erwachsenen, wenn sie ihr Schwimmabzeichen erhalten, sind ein tolles Gefühl.
Welche Tipps haben Sie für diejenigen, die an einem Ehrenamt interessiert sind?
Bloß keine Scheu! Man kann alles lernen, wenn man will!
Andreas Nickel
IT-interessiert, Wanderer, Hobbyfotograf / seit 20 Jahren ehrenamtlich aktiv
Beschreiben Sie kurz Ihre ehrenamtliche Tätigkeit?
Beim Malteser Hilfsdienst e. V. bin ich vielfältig eingesetzt. Zum einen bin ich Sanitäter und zum anderen ehrenamtlicher Geschäftsführer. Im Sanitätsdienst betreue ich bei Veranstaltungen die Besucher*innen und leiste Hilfe bei Notfällen – vom einfachen Pflasterkleben bis hin zu lebensrettenden Sofortmaßnahmen ist dort alles dabei. Beim Katastrophenschutz und erweiterten Rettungsdienst geht es darum, für Großschadensereignisse gewappnet zu sein. Ein Schadensereignis kann beispielsweise ein Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten sein, den der Regelrettungsdienst nicht sofort abarbeiten kann, da die Zahl der Verletzten die Aufnahmekapazität der umliegenden Krankenhäuser übersteigt. Als ehrenamtlicher Geschäftsführer bin ich für die Verwaltung der Malteser-Geschäftsstelle zuständig.
Wie sind Sie zu Ihrem Ehrenamt gekommen?
Früher war ich bei einer politischen Jugendorganisation und bei der Gewerkschaftsjugend engagiert. Das hat mich aber nicht komplett erfüllt. Also entschied ich mich, bei einer Hilfsorganisation aktiv zu werden. Ich habe mich bei mehreren Hilfsorganisationen schlau gemacht und habe mich zunächst für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) entschieden. Nach einigen Jahren wechselte ich zum Malteser Hilfsdienst.
Wieso haben Sie sich für Ihre Hilfsorganisation entschieden?
Die Malteser haben, wie ich finde, ein sehr effektives Ausbildungskonzept. Außerdem hat mir der zentrale Ansatz gefallen, d. h. Geld und Unterstützung fließen dorthin, wo sie auch gebraucht werden, somit ist man lokal unabhängig. Außerdem sind viele meiner Freunde bei den Maltesern aktiv, das ist natürlich ein zusätzliches Plus.
Schlussendlich ist es wirklich egal, für welche Hilfsorganisation man sich entscheidet. Kommt es zu einem Einsatz, ist es ohne Bedeutung, welches Logo ein*e Helfer*in auf der Brust trägt, denn wir arbeiten gemeinschaftlich zusammen. Oftmals schließt man sogar Freundschaften über die Grenzen der eigenen Hilfsorganisation hinaus.
Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich aktiv?
Ehrenamtlich bin ich rund 20 Jahre aktiv und bei den Maltesern etwa zwölf Jahre.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Hilfsorganisation am besten?
Die zentral gegliederte Struktur der Malteser gefällt mir. Es gibt also einen eingetragenen Verein in Köln, bei dem alle Mitglied sind. Es spielt also keine Rolle, wo man unterstützt.
Wie kann jemand bei Ihrer Hilfsorganisation Mitglied werden?
Am besten man nimmt einfach Kontakt zu den Maltesern auf. Bei uns kommt es nicht darauf an, welche Qualifikationen eine Person mitbringt, denn jeder kann helfen. Deswegen gibt es bei uns auch keine Altersbeschränkung. Hilfe wird immer gebraucht.
Wie bringen Sie Ehrenamt und Beruf unter einen Hut?
Hier muss ich mich eindeutig bei meinem Arbeitgeber bedanken, der erkannt hat, dass Ehrenamt wichtig ist. Da man bei den Maltesern selbst entscheiden kann, wie viel Zeit man für das Ehrenamt investieren möchte, lassen sich Beruf und Ehrenamt gut in Einklang bringen.
Was würden Sie jemandem sagen, der sich noch nie ehrenamtlich engagiert hat?
Probiert es einfach einmal aus. Es gibt nur wenige Möglichkeiten, so stark seinen Horizont zu erweitern. Zusätzlich ist es eine sehr dankbare Aufgabe. Ohne die Ehrenamtlichen würde unser Sozialgefüge nicht funktionieren. Schnell kann es passieren, dass man selbst Hilfe braucht. Wer helfen möchte, muss auch nicht unbedingt Sanitäter werden. Es gibt auch andere belohnende Aufgaben, zum Beispiel im sozialen Ehrenamt, im Bereich Technik, in der Verwaltung oder in der Erste-Hilfe-Ausbildung.
Was bringt Ihnen das Ehrenamt?
Es ist ein sehr guter Ausgleich zu Job und Familie. Des Weiteren hält mich dieses Ehrenamt geistig fit und flexibel. Ich habe auch festgestellt, dass es mein Weltbild erweitert, da man mit Menschen in Kontakt kommt, mit denen man normalerweise nicht in Kontakt kommen würde. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, Menschen geholfen zu haben.
Wieso engagieren Sie sich ehrenamtlich? Was ist Ihre Motivation sich zu engagieren?
Wenn man etwas bewegen möchte, muss man auch mit anpacken. Die Hilfsorganisationen arbeiten oft zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Gemeinsam kann man Dinge bewegen, bei dem der Einzelne verzweifeln würde.
Was war Ihr interessantester/erfolgreichster/bemerkenswertester Einsatz?
Von der Love Parade bis hin zum Tag der Niedersachsen habe ich schon einiges mitgemacht. Am bemerkenswertesten sind aber immer die kleinen Momente. Zum Beispiel wenn man eine unheilbar kranke Frau mit dem „Malteser Herzenswunsch Krankenwagen“ zu ihrer eigenen und letzten Geburtstagsfeier fährt.
Gibt es sonst noch was Interessantes?
Es ist egal, bei welcher Hilfsorganisation man hilft, Hauptsache man hilft. Will man sich nicht intensiver engagieren, sollte man wenigstens einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. Den braucht man nicht nur für den Führerschein, sondern auch überall anders, denn 80 Prozent der Notfälle geschehen im Bekanntenkreis und dann kann fehlendes Wissen tödlich sein.
Tagrid Siber Tischer
Hört auf den Namen Dodo und liebt das Reisen und den Sommer und ist seit über einem Jahr ehrenamtlich aktiv
Beschreiben Sie kurz Ihre ehrenamtliche Tätigkeit!
Ich bin aktives Mitglied des Technischen Hilfswerks (THW) in Wolfsburg und als Ortsjugendleiterin tätig. Ich kümmere mich also um alle Aktivitäten der THW Jugend. Das heißt, ich organisiere und plane Jugenddienste und deren Ausbildung. Zusätzlich bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Jugend zuständig und vertrete die THW Jugend nach außen.
Wie sind Sie zu Ihrem Ehrenamt gekommen?
Mein Mann ist seit Jahren ehrenamtliches Mitglied des THW. Ich habe immer viel von seinen Einsätzen gehört. Durch seine Erzählungen und Geschichten konnte er mich für dieses Ehrenamt begeistern.
Wieso haben Sie sich für Ihre Hilfsorganisationen entschieden?
Durch das Engagement meines Mannes war ich ständig mit dem Thema konfrontiert. Ich hatte also klare Vorstellungen, was das THW leistet. Seine Erfahrungsberichte haben mich begeistert, sodass ich mich entschied, dem THW beizutreten.
Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich aktiv?
Ich bin seit Mai 2015 aktives Mitglied des THW.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Hilfsorganisation am besten?
Zu einem gefallen mir die Tätigkeiten an sich, zum anderen ist es ein gutes Gefühl, zu wissen, in Notsituationen anderen Menschen zu helfen und das Erlernte auch selbst im Privatleben jederzeit nutzen zu können.
Wie bringen Sie Ehrenamt und Beruf unter einen Hut?
Beim THW ist es für mich ganz einfach, da viele Tätigkeiten und Übungen nach dem Feierabend und häufig auch am Wochenende stattfinden.
Was würden Sie jemandem sagen, der sich noch nie ehrenamtlich engagiert hat?
Lass dich von einer ehrenamtlichen Tätigkeit beim THW überzeugen. Bereuen wirst du es nicht und du tust dabei was Gutes.
Was bringt Ihnen das Ehrenamt?
Mittlerweile ist das THW eine zweite Familie für mich geworden. Es macht nicht nur Spaß mit den verschiedenen Mitgliedern eine Kameradschaft aufzubauen, sondern man kann seine Freizeit einfach auch sinnvoll nutzen, um Gutes zu tun.
Klaus Meier
Opa, Angler, Familienmensch und seit 1978 beim DRK ehrenamtlich aktiv
Beschreiben Sie kurz Ihre ehrenamtliche Tätigkeit!
Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Wolfsburg bin ich für alle ehrenamtlichen Belange zuständig. Zum Beispiel bin ich der Ansprechpartner für den Landesverband, Kreisverband und die Ortsvereine innerhalb Wolfsburgs. Zusätzlich kümmere ich mich um die Ausbildung und die Anmeldung unserer Einsatzkräfte, erstelle Kostenübersichten für sämtliche Bereiche und beschaffe benötigte Materialien und Fahrzeuge.
Wieso haben Sie sich für Ihre Hilfsorganisation entschieden?
Die Grundlagen des DRK haben mir gefallen. Bei uns werden Werte wie Menschlichkeit, Einheit, Unabhängigkeit und Neutralität groß geschrieben. Mich hat der soziale Aspekt überzeugt. Außerdem ist die Arbeit beim DRK sehr vielfältig.
Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich aktiv?
Ich bin seit 1978 ehrenamtlich aktiv.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Hilfsorganisation am besten?
Das DRK ist die größte Hilfsorganisationen in Wolfsburg und weltweit. Ich kann hier meinen Durst nach Wissen in sehr vielen Bereichen stillen.
Wie bringen Sie Ehrenamt und Beruf unter einen Hut?
Ich habe ein Gespräch mit meinem Arbeitgeber Volkswagen geführt. Ich habe offen darüber gesprochen, was ich alles für das DRK mache und dass mir die ehrenamtliche Arbeit viel bedeutet. Glücklicherweise erfahre ich viel Unterstützung.
Was würden Sie jemandem sagen, der sich noch nie ehrenamtlich engagiert hat?
Kommt vorbei und macht euch selbst ein Bild. Die Kameradschaft spricht für sich.
Was bringt Ihnen das Ehrenamt?
Mein Ehrenamt beim DRK ist zwar mit einer Menge Arbeit verbunden. Aber wenn ich in die glücklichen Augen blicke von Menschen, denen ich helfen konnte, entschädigt dies für alles andere.
Wieso engagieren Sie sich ehrenamtlich? Was ist Ihre Motivation, sich zu engagieren?
Ich engagiere mich, um Positives für meine Umgebung zu bewegen.
Welche Tipps haben Sie für diejenigen, die an einem Ehrenamt interessiert sind?
Kommen und sehen. Alles andere wären jetzt nur Worte. Es ist wichtig das Leuchten in den Augen der Einsatzkräfte zu sehen, wenn sie über ihre Erfahrungen berichten.