Trendindikatoren geben Aufschluss darüber, wie sich die Verkehrs- und Mobilitätssituation aktuell in Wolfsburg darstellt. Gemessen wurden zum Beispiel die Unfallzahlen, welchen Anteil welches Verkehrsmittel hat, Modal Split genannt, die Erreichbarkeit der Innenstadt, etc.
Hier einige Beispiele:
Verkehrsmittelwahl (Modal Split)
Rund 60 Prozent der Wege wurden bei der letzten großen Haushaltsbefragung in Wolfsburg 2010 mit dem Auto zurückgelegt, 20 Prozent mit dem Bus, 13 Prozent mit dem Fahrrad und 7 Prozent zu Fuß. 91 Prozent der Einpendler*innen aus dem Großraum Braunschweig nutzen für den Arbeitsweg das eigene Auto (motorisierter Individualverkehr), 7 Prozent den öffentlichen Personennahverkehr und 2 Prozent kommen mit dem Fahrrad. 2021 soll der Modal Split der Wolfsburger*innen erneut erhoben werden.
Pendlerströme
Parallel zur steigenden Zahl an Beschäftigten in Wolfsburg ist auch die Zahl der Einpendler*innen gestiegen – zwischen 2000 und 2016 um 21 Prozent. 2019 pendelten täglich ca. 78.700 Beschäftigte nach Wolfsburg ein, während nur ca. 9.000 Beschäftigte auspendelten. Am häufigsten pendelten die Beschäftigten aus den Landkreisen Gifhorn, Helmstedt und der Stadt Braunschweig nach Wolfsburg. Insgesamt stammen etwa 62.000 Einpendler*innen aus Niedersachsen, ca. 9.200 aus Sachsen-Anhalt und rund 1.100 aus Berlin.
Erreichbarkeit der Innenstadt
… mit dem motorisierten Individualverkehr
Der Kraftfahrzeugbestand in Wolfsburg ist innerhalb von zehn Jahren (2008 bis 2018) um 28 Prozent gestiegen. Davon sind aktuell in Wolfsburg etwa 140.510 PKW zugelassen, mehr als die Stadt Einwohner*innen hat. Nicht alle hier zugelassenen Autos fahren auch hier. In Wolfsburg liegt die Anzahl an PKWs pro Kopf laut Mobilitätsuntersuchung Großraum Braunschweig aus dem Jahr 2010 bei 0,5. Pro Tag ist ein*e Wolfsburger*in durchschnittlich 85 Minuten unterwegs, davon 45 Minuten im PKW.
Das Wolfsburger Straßennetz besitzt eine Gesamtlänge von 667 km. Vergleicht man die räumliche und zeitliche Entfernung im Straßenverkehr, wird deutlich, dass alle Ortsteile innerhalb von 20 Minuten erreicht werden können. Allerdings kommt es vor allem zu den Hauptverkehrszeiten zu Überlastungen im Straßennetz und dadurch bedingten zeitlichen Verzögerungen.
Abbildung 1: Exemplarische räumliche und zeitliche Entfernung im Straßenverkehr in Wolfsburg.
… mit dem ÖPNV
Der Anteil der Wege, die in Wolfsburg mit dem ÖPNV zurückgelegt werden, liegt bei 7 Prozent – das entspricht in Deutschland der Nutzung des ÖPNV im ländlichen Raum. Die jährliche Fahrleistung in Kilometern im Liniennetz der WVG ist zwischen 2010 und 2015 gestiegen, seitdem allerdings tendenziell leicht rückläufig. Die Zahl der Fahrgäste ist im gleichen Zeitraum gestiegen.
Durch den sternförmigen Aufbau des Liniennetzes wird die Erreichbarkeit der Innenstadt aus allen Ortsteilen gewährleistet. Je nach Ortsteil benötigt man bis zu 40 Minuten. Allerdings sind manche Ortsteile durch fehlende Direktverbindungen schlechter angebunden als andere. Und es gibt Defizite in den Tagesrandzeiten. Künftige Maßnahmen im ÖPNV werden u.a. hier ansetzen.
Abbildung 2: Exemplarische räumliche und zeitliche Entfernung im ÖPNV in Wolfsburg.
… mit dem Fahrrad
Die Länge des Fahrradstraßennetzes in Wolfsburg beträgt insgesamt 287 Kilometer (2019). Innerhalb von 30 Minuten können mit dem Fahrrad vom Zentrum aus nahezu alle Ortsteile erreicht werden. Die Wolfsburger*innen besitzen durchschnittlich pro Kopf 0,9 Fahrräder.
Abbildung 3: Exemplarische räumliche und zeitliche Entfernung im Radverkehr in Wolfsburg.
Sicherheit
Trotz des gestiegenen Verkehrsaufkommens in den vergangenen Jahren ist im Zeitraum zwischen 2014 und 2019 die Anzahl der Straßenverkehrsunfälle im motorisierten Verkehr insgesamt rückläufig. Wurden 2014 noch insgesamt 3.742 Unfälle erfasst, waren es 2019 nur noch 2.714 Unfälle. Im gleichen Zeitraum gab es insgesamt 827 Verkehrsunfälle, an denen Radfahrer*innen beteiligt waren. Nach einem leichten Rückgang 2017, stieg deren Zahl 2018 wieder an. Die Sicherheit im Fußverkehr hat sich nach einem leichten Anstieg der Unfälle mit Fußgänger*innen zwischen 2015 und 2017 zuletzt wieder verbessert. Tendenziell gab es zwischen 2014 und 2019 einen leichten Rückgang.