Die Geschichte des Ortes Sülfeld
Thietmar von Merseburg berichtet in seiner Chronik von einem Wunder, das sich in der zweiten Dezemberwoche des Jahres 1017 in Silivellun (Sülfeld) ereignet habe (Chronik VII, 68). Es ist die erste bekannte Nennung des Ortes Sülfeld bei Fallersleben. Sülfeld wird als Gutshof von Sulefelde 1339 erstmals urkundlich erwähnt, die Markus-Kirche des Ortes bereits 1318. Eine weitere Ortsnennung erfolgte 1360, als Herzog Magnus von Braunschweig-Lüneburg dem Zisterzienser-Kloster Riddagshausen bei Braunschweig einen Teil des Dorfes vermachte. Nördlich der Kirche bildete sich das Haufendorf Sülfeld, das 1489 bereits 21 Wohnstellen hatte. Ein im südlichen Dorfteil gelegenes Gut wurde bereits im 19. Jahrhundert im Rahmen der Verkoppelung (Flurbereinigung) aufgelöst. Die Einwohnerzahl von 564 im Jahre 1939 verdoppelte sich infolge des Zustroms an Kriegsflüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch das Arbeitsplatzangebot im nahen Volkswagenwerk steigerte sie sich auf heute über 3000 Einwohner.
Am 1. Juli 1972 wurde Sülfeld, das aus dem Landkreis Gifhorn stammt, gemäß dem Wolfsburg-Gesetz in die Stadt Wolfsburg eingegliedert.
Sülfeld ist der westlichste Stadtteil von Wolfsburg, der im Tal des Baches Mühlenriede liegt. Ortsnah liegt die 1938 entstandene Schleuse Sülfeld, die einzige Schleuse des Mittellandkanals zwischen Hannover und Magdeburg. Zum Stadtteil zählt die außerhalb der geschlossenen Ortschaft liegende Schleusensiedlung. Sie entstand in den 1930er Jahren durch den Bau von zwölf Wohnhäusern füreusenarbeiter.
Politik
Sülfeld bildet gemeinsam mit dem Stadtteil Fallersleben die Ortschaft Fallersleben-Sülfeld, die durch einen Ortsrat vertreten wird. Ortsbürgermeister ist André-Georg Schlichting (CDU).
Bauwerke
- Markuskirche von 1313 – evangelisch-lutherisch
- Schleuse Sülfeld des Mittellandkanals von 1938. Die Südkammer wurde 2007 neu erbaut
- Der Gutshof mit der Produktionsstätte sowie Verkaufsräumen des Sülfelder Korns
Grünflächen und Naherholung
Im Norden der Gemarkung Sülfeld liegt das 125 Hektar große Naturschutzgebiet Ilkerbruch direkt an der Kreisstraße 114. Das Gebiet mit großen Wasserflächen ist vor allem für den Vogelschutz bedeutend und steht seit 1989 unter Naturschutz. Durch die großen Wasserflächen, umgeben von Grünland, finden hier unter anderem Beutelmeisen, Bekassinen, Seeadler, Kraniche, Eisvögel und Entenarten wie Spießenten und Löffelenten Brut- und Rastplätze. Etwa 1 km weiter nördlich befindet sich das Feucht- und Naturschutzgebiet Barnbruch. Der im benachbarten Isenbüttel liegende Tankumsee, der beim Bau des Elbe-Seitenkanals entstanden ist, dient der Naherholung und gehört zum Einzugsbereich. Im weiteren Einzugsbereich liegt das Freibad Fallersleben.
Westlich von Sülfeld liegt der Aueteich, den die Mühlenriede – von Ehmen kommend - durchfließt. Beim Aueteich handelt es sich um ein Hochwasserrückhaltebecken mit Talsperre.
